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In eigener Sache: Anwaltskanzlei Diercks wechselt zu MÖHRLE HAPP LUTHER – Rechtsanwältin Diercks verantwortet als Partnerin den Bereich IT- und Datenschutzrecht ab 2020

Ich freue mich sehr mitteilen zu können, dass ich ab 2020 den Bereich IT- und Datenschutzrecht bei MÖHRLE HAPP LUTHER als Partnerin verantworten sowie gemeinsam mit meinem bisherigen Team dort weiterentwickeln und ausbauen werde.

Die offizielle Pressemitteilung finden Sie hier:


 

MÖHRLE HAPP LUTHER holt Digitalexpertin Nina Diercks an Bord

 


 

„Moment! Wie bitte? Rechtsanwältin Diercks schließt ihre Kanzlei und wechselt mit ihrem Team zu einer großen Einheit? Ernsthaft?“ – wenn das gerade Ihre Gedanken beim Lesen der vorgehenden Sätze gewesen sein sollten, dann kann ich das sehr gut nachvollziehen. Eine Antwort darauf, warum und wieso ich diesen Schritt sehr gerne mache, können Sie – wenn Sie mögen – den nachfolgenden Zeilen entnehmen.


Übrigens: Zum Aufbau des Teams sucht MÖHRLE HAPP LUTHER Rechtsanwälte (m/w/d). Die Stellenausschreibung finden Sie unter https://mhl.de/karriere. Gerne bewerben oder weitersagen!


Ich bin ehrlich, hätte man mir vor gut 12 Wochen erzählt, dass ich mit meiner Kanzlei in eine große Wirtschaftskanzlei wechsele, wäre ich wohl in schallendes Gelächter ausgebrochen, so abwegig war dieser Gedanke. Schließlich hatte ich mir in den letzten Jahren „Bullerbü“ geschaffen. „Bullerbü“ meint in diesem Fall, dass die Arbeitsumgebung dem eigenen Leben und dem der jeweiligen Mitarbeiter perfekt angepasst ist: Spannende Mandate, tolle Mandanten, kreative Arbeit, kein Dresscode, flexible Arbeitszeiten, viel Urlaub, ein sehr gutes Einkommen sowie on top eine extrem gute Arbeitsatmosphäre (was ich insbesondere meinen Mitarbeitern zuschreibe!).

Okay. Perfekt ist natürlich gelogen. Nichts ist perfekt. Ich würde es mal wie folgt formulieren:

Das Schönste an der Selbstständigkeit ist, für alles allein verantwortlich zu sein und alles allein entscheiden zu dürfen. Das Anstrengendste an der Selbstständigkeit ist, für alles allein verantwortlich zu sein und alles allein entscheiden zu müssen.

Aber da nun einmal nichts perfekt ist („Grass is always greener on the other side“), überwogen für mich stets die Vorteile die Nachteile der alleinigen Selbstständigkeit. Ein Vorteil daran, alles selbst entscheiden zu können, ist zum Beispiel der Folgende: Ich habe bewusst die Entscheidung getroffen, nicht bzw. nur organisch und damit sehr langsam zu wachsen, um dafür das oben genannte „Bullerbü“ zu gestalten.

Warum ich nun dieses Bullerbü verlasse? Nun ja, es kommt eben doch immer anders im Leben als man denkt.

Anruf des Headhunters

Am 31.07.2019 saß ich vertieft in eine Akte an meinem Schreibtisch als das Telefon klingelte. Am anderen Ende der Leitung war ein auf Anwälte und Kanzleien hochspezialisierter Headhunter. Dieser meinte, er hätte diesmal möglicherweise ein für mich attraktives Angebot. Meine Reaktion war – wie üblich bei solchen Anrufen – außerordentlich verhalten. Denn schließlich müsste das Angebot insgesamt wesentlich besser sein als mein „Bullerbü“, damit ich auch nur ansatzweise über so etwas wie einen Wechsel nachdächte. Und „insgesamt wesentlich besser“ meint eben nicht einfach „viel Geld“.

Gespräche machen nicht dümmer

Da ich jedoch der Auffassung bin, dass Gespräche nicht dümmer, sondern mindestens um eine Erfahrung reicher machen, sagte ich einem Kennenlerntermin zu.

Da meine Mitarbeiter allerdings mich und meine Vorstellungen von Arbeit kennen und wissen, dass diese mit den Vorstellungen großer Kanzleien regelmäßig kollidieren, schlossen meine Mitarbeiter Wetten ab, wie schnell ich wieder in der Kanzlei sein würde. Meine Assistentin setzte auf 45 min und den Satz „Und dafür habe ich mich extra geschminkt!1!11“

Doch – wie gesagt – es kommt immer anders als man denkt.

Und so blieb ich so lange weg, dass meine Mitarbeiter sich bereits Sorgen um mich machten.

Hanseatische Verhandlungen

Schon das erste Kennenlerngespräch verlief im besten aller Sinne in guter hanseatischer Tradition. Die Gesprächsatmosphäre war von Beginn an gleichermaßen freundlich wie offen, direkt und konstruktiv. Und zu meinem Erstaunen schälte sich bereits im ersten Gespräch eine Idee von einer Zusammenarbeit heraus, die für beide Seiten attraktiv zu sein schien: Ich verantworte als Partnerin den Bereich IT- und Datenschutz und baue diesen – mit meinem bisherigen Team auf- und vor allem eben aus. Dabei kann ich neben meinen fachlichen meine vertrieblichen Stärken ausspielen und hierzu auf die Ressourcen von MÖHRLE HAPP LUTHER zurückgreifen.

Daneben verfestigte sich in diesem und den darauf folgenden zahlreichen weiteren Gesprächen, die ebenfalls von den oben genannten Attributen geprägt waren und die ich insbesondere mit Herrn Dr. Zeising, dem geschäftsführenden Partner von MÖHRLE HAPP LUTHER, Herrn Anders, Rechtsanwalt und Partner, sowie Frau May, der Personalverantwortlichen, aber später auch mit weiteren Kolleginnen führen konnte, der nachhaltige Eindruck, dass das Leitbild von MÖHRLE HAPP LUTHER „Gemeinsam Exzellent“ sowie das zum 90. Jubiläum der Kanzlei aufgestellte Motto „Zukunft ist unsere Tradition“ keine Marketing-Hülsen darstellen, sondern gelebt werden. 

Wer mich kennt, der weiß, dass mir Haltung wichtig ist. Und eben diese Haltung bzw. das Leben des Leitbilds und des Mottos, welches mir in jedem Gespräch auf verschiedenste Art und Weise begegnete, hat mich neben der Tatsache, dass wir zügig eine gemeinsame Idee von dem Aufbau des IT- und Datenschutzbereiches entwickeln konnten, überzeugt. Es war für mich wesentlich, auf grundsätzlich gleiche Vorstellungen von Kanzleiführung und Personalorganisation zu treffen. Das ist nach meinem bisherigen Eindruck bei MÖHRLE HAPP LUTHER der Fall.

“Clash of Cultures” und ein „Mehr” für alle

Machen wir uns aber nichts vor. Es wird dennoch sicher an der einen oder anderen Stelle zu einem „Clash of Cultures“ kommen. Entscheidungswege werden etwa aus meiner Perspektive unverständlich endlos sein und meine Partner-Kollegen werden sich verzweifelt fragen, warum ich so wenig Verständnis ob anderer Entscheidungswege in anderen Strukturen aufbringe.

Ich bin mir aber sehr sicher, dass wir uns hier ebenso wie in vielen anderen Punkten nicht nur einander gewöhnen, sondern vielmehr voneinander und damit auch unsere Mandanten von der gemeinsamen Arbeit profitieren werden – und das ist schließlich auch das übergeordnete Ziel des Eintritts der Anwaltskanzlei Diercks bei MÖHRLE HAPP LUTHER.

Und so kann ich inzwischen sagen: Ich freue ich mich sehr, ab Januar 2020 den Bereich IT- und Datenschutzrecht mit meinem bisherigen Team bei MÖHRLE HAPP LUTHER auf- und vor allem auszubauen (und damit sozusagen „Bullerbü City“ bei MHL zu implementieren. ;-))

Last but not least: Was wird aus dem Blog?!

Keine Sorge. Der Blog bleibt selbstverständlich erhalten. Er wird nur zu 2020 ein vorsichtiges Re-Branding erhalten. Inhaltlich werden Sie hier künftig – so der Plan – eher mehr als weniger an Inhalte finden und dazu auch neue AutorInnen kennenlernen können, nämlich die KollegInnen von MÖHRLE HAPP LUTHER.

In diesem Sinne,

auf ganz bald hier und an neuer, alter Stelle.

PS: Und denken Sie dran, zum Aufbau des Teams sucht MÖHRLE HAPP LUTHER Rechtsanwälte (m/w/d). Die Stellenausschreibung finden Sie unter https://mhl.de/karriere. Gerne bewerben oder weitersagen!

1 Response
  1. Werte Frau Diercks,

    herzlichen Glückwunsch zu diesem Schritt und vor allem wünsche ich viel Energie, Erfolg und spannende Entwicklungen.

    Es ist in der Tat so, dass einem Gespräche mit Menschen, egal ob am Telefon, via Webmeeting oder real, immer weiterbringen. Leider wird dies in Zeiten des DSGVO-Hypes und der Digitalisierung oftmals vernachlässigt. Für einen guten Tag reicht manchmal nur ein gutes Gespräch miteinander aus.

    Über neue (und ggf. auch regelmäßigere) Artikel würde ich mich riesig freuen. Man lernt ja nie aus und gerade als Einzelunternehmer finde ich seriöse Infoquellen sehr wichtig.

    Witzig ist, dass irgendwie bei den DSGVO- und Rechtsnewslettern bei mir der norddeutsche Raum bis nach Flensburg stark dominiert. Das wäre doch mal ein Offtopic-Thema wert, oder nicht?

    Sende freundliche Grüße aus Gräfelfing!

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Diercks Digital Recht

 

Nina Diercks (M.Litt, University of Aberdeen) arbeitet seit 2010 als Rechtsanwältin. Sie führt die Anwaltskanzlei Diercks in Hamburg. Die Anwältin berät und vertritt Unternehmen bundesweit, ist jedoch ausschließlich im IT-| Medien-| Datenschutz und Arbeitsrecht tätig. Daneben steht die Nina Diercks gern und oft als Referentin auf der Bühne sowie als Interviewpartnerin und Gastautorin zur Verfügung. Dazu hat sie im Jahr 2010 diesen Blog (früher: Social Media Recht Blog) ins Leben gerufen. Mehr

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